Boris Becker – ein deutsches Idol   Leave a comment

Drei Nächte hat Boris Becker bereits im Londoner Wandsworth Prison verbracht. Wie es ihm dort ergeht, weiß aus erster Hand niemand. Doch die Horrorgeschichten über die angeblichen Zustände in dem Gefängnis reißen nicht ab. Für seine Ex Lilly hat Becker all das „einfach nicht verdient“.

Seit Boris Becker am Freitag wegen Insolvenzverschleppung zu zwei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden ist, melden sich viele Menschen zu Wort: Experten, Ex-Kollegen und -Kolleginnen oder aber die Ex-Frauen. Nur von Becker selbst hört man seither nichts mehr über seine Situation. Schließlich wurde er direkt nach dem Urteilsspruch ins Londoner Wandsworth Prison gebracht. Und von dort dringt bis dato nichts nach außen.

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Dennoch können wir uns womöglich ein Bild davon machen, wie es Becker gerade ergeht. Zu verdanken haben wir das in erster Linie dem britischen Filmemacher Chris Atkins. Er saß wegen Steuerbetrugs im gleichen Gefängnis ein. Zwischen Juli 2016 und März 2017 verbüßte er hier einen Teil seiner fünfjährigen Haftstrafe. Über seine Erfahrungen hat er nicht nur ein Buch geschrieben. In den vergangenen Tagen äußerte er sich immer wieder auch als Experte zum Fall Becker.

So sagte Atkins nun der „Bild“-Zeitung, wenn Becker „Glück“ habe, „sind die Wärter Tennis-Fans und gehen milde mit ihm um“. Sie würden den 54-Jährigen ja sicher „aus den Nachrichten“ kennen. Ansonsten würde das Personal einem „jede Würde“ nehmen. „Du musst dich ausziehen, du wirst durchsucht, und wirst in einen stinkenden Gefängnisanzug gepackt, wo du noch den Schweiß anderer Häftlinge riechen kannst. Er wird gefragt, ob er Drogenprobleme oder psychische Probleme hat“, so Atkins.

Der Filmemacher erinnert sich an seine eigene Zeit im Wandsworth Prison zurück. Der Weg in seine „winzige“ Zelle sei „grausam“ gewesen. „Die Leute haben geschrien und geschrien und die Türen eingeschlagen. Es sind meist Menschen dort, die psychisch krank oder drogenabhängig sind“, erklärt er. Bereits in seinem Buch erinnerte sich Atkins an die Geräuschkulisse in dem Gefängnis, die ihm als erstes aufgefallen sei: „Schreien, Grunzen, Bellen, Schimpfen, Lachen, Weinen, Streiten, Kämpfen, Heulen.“

In den Zellen werde es außerdem „sehr kalt, denn in dem Gefängnis wird nicht großartig geheizt“, sagt Atkins nun weiter im „Bild“-Gespräch. In der Zelle gebe es einen Fernseher, einen Schreibtisch, eine Toilette und ein Telefon, mit dem man täglich fünf Minuten telefonieren dürfe. Eine Dusche gebe es dagegen nicht, so Atkins. „Man duscht etwa alle zwei Tage oder so. Das ist wirklich schlimm, und du musst dir diesen einen Duschraum mit etwa 100 anderen Leuten teilen, was ekelhaft ist“, sagt Atkins. Immerhin aber werde niemand Boris Becker nackt sehen: „Alle tragen eine Badehose.“

Nach Informationen der britischen Zeitung „Daily Mail“ könnte Becker eine eigene Zelle haben. Wahrscheinlicher sei es jedoch, dass er sich eine Zelle mit einem anderen Insassen teilen müsse. Dort habe er keine Rückzugsmöglichkeit. Nur ein Betonboden und eine Toilette ohne Sitz und Vorhang würden sich dort befinden.

„Boris hat niemanden umgebracht“ Lilly Becker geschockt über hartes Urteil

Das Urteil ist noch ganz frisch und der Schock sitzt offenbar noch tief bei Lilly Becker. Die Ex-Frau von Boris Becker kann im exklusiven RTL-Interview nicht fassen, dass das Tennisidol für über ein Jahr ins Gefängnis muss. Sie wendet sich mit einer emotionalen Botschaft an Boris.

Tennislegende Boris Becker wurde gestern wegen Insolvenzverschleppung vor einem Gericht in London zu einer Freiheitsstrafe von zweieinhalb Jahren verurteilt – ohne Bewährung. Direkt nach der Verhandlung wurde er ins Gefängnis gebracht, wo er die Hälfte der Strafe absitzen muss.

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Im exklusiven RTL-Interview, das am Freitag kurz nach der Strafmaß-Verkündung geführt wurde, zeigt sich Boris‘ Ex-Frau Lilly Becker überrascht von der Schärfe des Urteils: „Bis vor zwei Stunden hat das kein Mensch erwartet. He didn’t kill anybody [Er hat niemanden umgebracht] […] Er ist ein Mann, ein Mensch, ein Vater, ein Ex-Ehemann für mich, für Barbara und eine öffentliche Person“, so Lilly Becker.

Angst vor dem, was kommt, habe sie jedoch nicht: „Ich bin eine taffe Frau. Das habe ich auch gelernt von Boris: Was auch passiert, es muss immer weitergehen.“ Dass sie sich nun äußert, hat einen Grund: „Es ist wichtig, dass jede Person weiß, dass wir, Amadeus, Noah, Elias, Barbara, seine Freundin Liliana, wir stehen alle hinter Boris. Doesn’t matter what happen [Egal, was passiert].“

Quelle: ntv.de, jhe

 

Tennisbund „an seiner Seite“ Promis bedauern Boris Becker nach Urteil

Kaum ist das Urteil über Boris Becker gesprochen, da bekommt die Tennis-Legende auch schon jede Menge Zuspruch. Neben Verona Pooth und Reiner Calmund meldet sich auch der Deutsche Tennis Bund zu Wort. Alle drücken ihr Bedauern aus und wünschen dem 54-Jährigen, der bereits in Gewahrsam ist, das Beste.

Tennis-Legende Boris Becker erhält nach seiner Verurteilung zu einer Gefängnisstrafe viel Anteilnahme von anderen Prominenten. „Für den Menschen Boris tut es mir leid“, sagte etwa der frühere Fußballmanager Reiner Calmund in der „Bild“-Zeitung. „Boris hat die härtesten Matches überstanden. Ich wünsche ihm, dass er auch diese Zeit meistert.“ Der Deutsche Tennis Bund (DTB) will weiter zu dem dreimaligen Wimbledon-Sieger halten: „Wir nehmen das Urteil mit Respekt und Bedauern zur Kenntnis und wünschen ihm alles Gute für die nächste Zeit“, sagte Verbandspräsident Dietloff von Arnim in München. „Wir stehen an seiner Seite.“

Zuvor war Becker von einem Gericht in London wegen mehrerer Insolvenzstraftaten zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Davon muss der 54-Jährige die Hälfte absitzen, bevor er den Rest auf Bewährung in Freiheit verbringen darf, wie Richterin Deborah Taylor am Southwark Crown Court entschied. Becker wurde am Freitag umgehend in Gewahrsam genommen. Er hat nun 28 Tage Zeit, um gegen das Urteil Rechtsmittel einzulegen.

„Boris Becker war unser aller Idol“, sagte Modedesigner Harald Glööckler der „Bild“-Zeitung. „Egal, ob man mit Tennis etwas anfangen konnte oder nicht, hat man sich damit beschäftigt. Er wurde regelrecht in den Himmel gehoben – und nun der Absturz ins Unendliche.“ TV-Moderatorin Verona Pooth wünschte Becker ebenfalls viel Kraft. „Boris Becker ist seit Jahrzehnten ein fester Bestandteil der deutschen Tennisfamilie. Seine Verdienste sind und bleiben einzigartig“, erklärte DTB-Präsident von Arnim. Becker habe im Tennis national und international Großes geleistet. „Zuletzt unterstützte er den DTB als Head of Men’s Tennis im Leistungs- und Jugendsportbereich und erwies sich in dieser Zeit als große Bereicherung und Förderer unseres Sports.“

Der deutsche Tennisspieler Oscar Otte, der beim ATP-Turnier in München am Freitag das Halbfinale erreichte, sagte, Beckers Verurteilung sei schade und traurig – „weil es ist die Tennis-Legende in Deutschland und er hat Tennis-Deutschland zu Tennis-Deutschland gemacht mit seiner Leistung“.

Becker, der in London lebt, wurde 2017 gerichtlich für zahlungsunfähig erklärt. Daraufhin musste er den Insolvenzverwaltern sein Vermögen offenlegen – dabei ließ er aber nach Einschätzung des Gerichts wichtige Teile aus.

Eine Jury sprach den Deutschen vor drei Wochen in 4 von 24 Anklagepunkten schuldig. Die Laienrichter gelangten zu der Ansicht, dass Becker eine Immobilie in seinem Heimatort Leimen (Baden-Württemberg) im Schätzwert von rund 1,2 Millionen Euro verschleierte, unerlaubterweise insgesamt 427.000 Euro auf andere Konten überwies sowie Anteile an einer Firma für künstliche Intelligenz im Wert von 78.600 Euro und eine Darlehensschuld in Höhe von 825.000 Euro verschwieg. Nun hatte Richterin Taylor das Wort und legte die Gefängnisstrafe fest.

Becker war am Freitag wie bei jeder Sitzung in Begleitung seiner Partnerin Lilian De Carvalho Monteiro erschienen; das Paar hielt Händchen, als es an zahlreichen Fotografen und Kameraleuten vorbei ins Gericht ging. Beckers ältester Sohn Noah trug eine gepackte Reisetasche, die zu Becker in den Glaskasten gestellt wurde, in dem sich der Angeklagte aufhalten musste.

Beckers Tochter Anna Ermakova zeigte sich nach dem Urteil im Gespräch mit der „Bild“-Zeitung fassungslos. „Ich bin wirklich in einem Schock, dass mein Vater zu zwei Jahren und sechs Monaten verurteilt worden ist“, sagte sie. „Ich werde ihn unterstützen, und ich werde ihn besuchen, wann immer ich kann. Ich hoffe, das wird dann ein bisschen helfen, die Zeit zu überstehen.“

Quelle: ntv.de, jaz/dp

 

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Boris Beckers Ex-Frau Lilly hatte sich bereits unmittelbar nach der Urteilsverkündung geschockt gezeigt. Im RTL-Interview bringt sie ihre Bestürzung nun abermals zum Ausdruck. „Er hat einen Fehler gemacht. Wir machen alle Fehler. Ich auch, du auch, wir auch. Aber diese Strafe, die er jetzt bekommen hat, hat er einfach nicht verdient“, findet die 45-Jährige.

Wie sie die Situation dem zwölfjährigen Amadeus, der ihr gemeinsamer Sohn mit Becker ist, beibringen will, weiß Lilly Becker noch nicht. „Sein Vater ist sein Held. Er wird auch immer sein Held bleiben“, ist sie sich allerdings ganz sicher. „Er hat Wimbledon gewonnen, er hat Deutschland auf die Landkarte gesetzt. Er ist Boris Becker“, unterstreicht sie zudem, dass auch sie weiterhin zum „Team Boris“ gehört.

Quelle: ntv.de, vpr/spot

 

Veröffentlicht 2. Mai 2022 von sabnsn in Deutschland, Politik

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